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Die Corona-Generation

In den vergangenen Wochen wurde die „verlorene“ Generation in den Medien stärker diskutiert. Corona hat Auswirkungen auf die Generation Z, die sich gerade bewirbt oder als Auszubildende bzw. Dual Studierende durch die Ausbildung kommen müssen. Die konkreten Konsequenzen als auch mögliche Maßnahmen von Seiten der Ausbildungsverantwortlichen werden in diesem Beitrag behandelt.

Prof. Hurrelmann, Jugendforscher und Autor der Shell Jugendstudie, merkte in den letzten Monaten an, dass die Generation Z stark von den Auswirkungen der Pandemie betroffen sind. Vielmehr als andere Generationen. Seine Anmerkungen decken sich auch mit meinen Beobachtungen.

Zunächst fehlt es der jungen Generation an Struktur, die sie durch Schule und Ausbildung so gewohnt ist. Durch den Wegfall möglicher Freizeitaktivitäten fallen nicht nur die Möglichkeiten weg, seinen Hobbies nachzugehen und Spaß zu haben. Insbesondere für die Jugendlichen fehlen in der Zeit Felder und Lernräume der Erprobung. Um zu einem Erwachsenen heranzuwachsen bedarf es einem Austesten von Grenzen und auch mal etwas Unvernunft und ohne Beobachtung Älterer sich auszuprobieren.

Während es in vielen Elternhäusern gut läuft, weil es ein sicheres soziales Umfeld gibt, eine technische Infrastruktur und Betreuung gibt, haben Bildungsferne hier das nachsehen und verlieren den Anschluss. Deren Eltern unterstützen beispielsweise nicht bei der Erstellung einer Bewerbung oder bei der Strukturierung des Schul- bzw. Ausbildungsalltages bzw. können es meist nicht. Da aktuell viele Möglichkeiten der Berufsorientierung wie Schulbesuche, Berufsorientierungstage und Praktika wegfallen, bestehen dort große Hürden sich für einen Beruf zu entscheiden und sich bewerben zu können.

Prof. Hurrelmann geht an dieser Stelle auch von der Verstärkung von Entwicklungsstörungen aus. (s. Spiegel-Artikel)

Aus Gesprächen mit Auszubildenden höre ich immer wieder, dass diese Angst um ihre Ausbildung bzw. auch bei der Ausbildungsplatzsuche haben. Sie sind zwar in der Lage sich im Internet zu informieren, jedoch finden sie dort nicht die Informationen, die sie für eine Entscheidung brauchen.

Ich stelle darüber hinaus noch fest: Das ist die erste Krise dieser jungen Menschen, bei denen ihnen keiner durch Erfahrungswissen helfen kann. Bis jetzt mussten sie nur wenig mit Veränderungen umgehen lernen.

Das bietet somit eine Chance auf Veränderungsbereitschaft und Selbstständigkeit, sich und seinen Alltag in der Krise zu managen.

Meine Vermutung ist darüber hinaus, dass es sich auch ein wenig mehr Genügsamkeit einstellt. Wenn die Technik mal nicht so läuft oder alles nicht sofort zur Verfügung (on-demand) stand, das konnten viele Vertreter der Generation nicht gut aushalten. Nun stellen wir alle fest, dass es im Lebensmittelladen nicht immer alles gibt und auch Onlineversandhändler längere Lieferzeiten haben. Auch die Bereitschaft Lösungen für Home-Office-Herausforderungen und den Umgang mit technischen Schwierigkeiten hat sich stark erhöht. Die Generation Z hat in der Ausbildung gezeigt, dass sie Teil der Lösung ist.

Was können Ausbildungsverantwortliche tun, um die Corona gebeutelte Generation zu unterstützen?

  • Struktur und einen sicheren Hafen bieten
  • Betreuung für zwischenmenschliche Themen einräumen und einplanen
  • Möglichkeiten des sozialen Austausches zwischen den Auszubildenden fördern

Erfahren Sie mehr dazu in unserem Video:

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