Vom 29.-31.01.2019 fand wieder die LEARNTEC, Europas Leitmesse für digitale Bildung, in Karlsruhe statt. Vor mehr als 11.600 Besucher präsentierten sich 341 Aussteller aus 15 Nationen.
Im Fokus standen unter anderem Augmented und Virtual Reality-Lernwelten, das Thema Modern Workplace Learning sowie die Individualisierung des Lernens durch Künstliche Intelligenz, Big Data und Learning Analytics.
Wir waren vor Ort, um folgende Fragen für uns zu beantworten:
Was bewegt die Branche?
Eine Vielzahl von Anbietern für Lern-Management-Systeme (LMS) war vertreten, die vorallem durch Größe und Optik ihrer Messestände auffielen. Den Einsatz von E-Learning nimmt nun in allen Unternehmen Fahrt auf und daher gibt es auch ein großes Angebot.
Zusätzlich waren Stände zum Ausprobieren von VR/AR vorhanden. Ein ganzer Vortragsbereich war nur für dieses Thema reserviert.
Welche neuen Trends lassen sich erkennen?
Aktuell ist der Markt überschwemmt von verschiedenen LMS und auch Full-Service-Anbietern.
Dabei werden sich in den nächsten Jahren ein paar wenige Anbieter durchsetzen und andere sich mehr spezialisieren. Denn aktuell unterscheiden sich die Anbieter teilweise noch nicht einmal mehr in der Optik.
Verwunderlich ist, dass wir uns bereits seit 20 Jahren mit dem Thema E-Learning beschäftigen, alles aber noch sehr wie in den Anfängen wirkt.
Nicht verwunderlich ist, dass auch die Themen Virtual Reality als auch Augmented Reality für viele faszinierend sind. Hierbei schätze ich, dass dieser Bereich in den nächsten Jahren in der digitalen Bildung als auch auf der Messe einen größeren Stellenwert einnehmen wird.
Die Frage ist zu lösen, wie diese „Tools“ in Zukunft ohne größeren Aufwand eingesetzt werden können und auch für KMU finanzierbar und nutzbar werden.
Was können wir für unsere Workshops als auch Empfehlungen für unsere Kunden für die Ausbildung mitnehmen?
Es gibt eine erfreuliche, als auch eine unerfreuliche Perspektive auf unsere Erfahrungen mit der LEARNTEC. Diese haben nichts mit der Messe an sich zu tun. Gerne möchten wir auch die schöne Atmosphäre als auch die gute Organisation loben.
Erfreulich ist, dass wir uns schon sehr gut auskennen und deswegen Anbieter gut von einander unterscheiden können. Wir wissen, nach welchen Kriterien wir sie auswählen würden und welche nur ein gutes Branding vollzogen haben. Erfreulich ist auch, dass E-Learning und digitale Bildung nun einen immer größeren Stellenwert in Unternehmen, Hochschulen, Schulen sogar im Kindergarten bekommt. Dieser Wandel hilft uns, digitale Medien in unseren Präsenzveranstaltungen einzusetzen, Blended-Learning-Konzepte zu entwickeln als auch reine E-Learning-Einheiten anzubieten. Wichtig ist uns dabei besonders, die didaktische Perspektive, d.h. ein Tool ist nur so gut wie sein didaktisches Konzept.
Einen guten Eindruck für E-Learning-Plattformen machen für uns blink.it und edudip. Für die Prüfungsvorbereitung von Azubis sehen wir Prozubi vorne. Das Testverfahren für die Azubi-Auswahl ist das der u-form-Gruppe.
Unerfreulicherweise gibt es wenig, was wir speziell für unsere kleinen Kunden als auch Präsenzworkshops im Bereich Berufsausbildung mitnehmen können. Es fällt uns schwer, für die Fälle in der Ausbildung geeignete Tools zu empfehlen.
Auch stellt sich bei Betrachtung des Angebots auf der Messe, was sich nur schwer für „Einsteiger“ unterscheiden lässt, wie Unternehmen sich dem Thema sinnvoll nähern sollen.
Da ist es nicht verwunderlich, dass Mittelständler kaum LMS Lernangebote zur Verfügung stellen, geschweige denn planen einzuführen. Dafür benötigt es realistisch gesehen, finanzielle Ressourcen, eine Person bzw. mehrere, die die Einführung als auch Betreuung verantworten und einen konkreten Bedarf.
Kleine Lösungen sind dafür nur wenig am Markt. Beim Thema Technologie wird direkt an große Lern-Management-Plattformen gedacht und weniger als die in der Praxis viel bewährteren Blended Learning Ansätze.
Zum kleinen, bekannten Abstimmungs-Tool „Kahoot“ gibt es auf dem deutschen Markt keine wirklichen Alternativen.
Wir setzen dies sehr gerne ein, aber uns fehlt dabei z.B. die Möglichkeit offene Fragen zu stellen.
Also wir hoffen, es tut sich noch etwas auf dem Markt: Für unsere Kunden und uns.
*Die genannten Links sind unsere persönlichen Empfehlungen und beruhen nicht auf geschäftliche Verbindung oder gar Provisionszahlungen.
Bildnachweis: KMK – Behrendt/Rausch