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TikTok im Azubi-Marketing – Ist das wirklich sinnvoll?

Viele Ausbildungsbetriebe fragen sich beim Gewinnen von Azubis, welche Plattformen sie nutzen sollen. Kontrovers in der Diskussion ist das Videoportal „TikTok“. Wir schauen uns die App genauer an und entdecken, welche Chancen sich für das Azubi-Marketing bieten.

Was ist TikTok?

TikTok ist ein Videoportal aus China. Es wird ausschließlich über eine App genutzt. Bekannt für selbstgedrehte Videos mit Lippensychnchronisation von bekannten Songs hieß die Plattform vormals musical.ly. Unter dem Namen TikTok wird sie auch weiterhin dafür benutzt, darüber hinaus werden auch Audiobeiträge von Comedians oder Politkern genutzt, um Videos nachzuspielen. Häufig geschieht dies auch gemeinsam mit anderen.

Die Videos sind recht kurz (max. 15 Sekunden) und haben den Anspruch zu unterhalten und Quatsch zu machen.

Täglich umfasst das Portal 150 Millionen Nutzer und ist die beliebteste App in China. Insgesamt gibt es 4,1 Millionen deutsche Nutzer. Die App wird aktuell häufiger heruntergeladen als Whatsapp.

Die Nutzergruppe ist recht jung: 50% der Nutzer sind unter 24 Jahren.

Besonders in diesem Jahr ist sie sehr schnell bekannt und groß geworden.

Bekannte Influencer beziehungsweise Prominente sind dort aktiv und nutzen diese Plattform für ihre junge Zielgruppe ebenso wie Instagram. Während Instagram dabei noch den Fokus hat zu informieren, hat TikTok den Anspruch zu unterhalten.

Die bekannten Influencer Lisa und Lena – Zwillinge aus Schwaben – sind weltweit die erfolgreichsten Influencer mit den meisten Followern auf TikTok. Nach heutigem Stand haben sie 158 Millionen Follower.

Da diese Plattform insbesondere von Minderjährigen benutzt wird, gerät sie immer wieder in Kritik bezogen auf Datenschutz und Jugenschutz.

Wer Instagram merkwürdig findet, für den ist TikTok eine Revolution.

Azubi-Marketing mit TikTok – Lächerlich oder sinnvoll?

Meine Antwort dazu lautet: Sinnvoll, kommt darauf an.

Wenn der ein oder andere der Leser nun seine Kinder befragt, diese werden die Plattform entweder nicht nutzen oder eindeutig sagen: Es ist lächerlich, diese Plattform als Unternehmen zu nutzen.

Dabei denken die Jungen an die selbstgedrehten, auch teils grenzwertigen Videos und wollen natürlich keine seriöse Anwesenheit von Unternehmen. Darüber hinaus hätten wir damals auch betont, dass wir keine Werbung im Fernsehen, auf YouTube oder bei Netflix wünschen.

Wenn wir uns aber an Produktplatzierungen in diesen Medien erinnern, dann ist das in Ordnung. Wir nehmen es nicht als bewusste Werbung wahr. Auch Influencer Marketing wird nicht als Werbung assoziiert, sondern als Information über „gute Produkte“.

Was sollte man beachten?

Folgende Richtlinien sollten Sie beim Einsatz von TikTok als Teil Ihres digitalen Azubi-Marketings beachten?

  • Keine Werbung: Wie oben erwähnt, dürfen Sie kein klassisches Werbevideo über Ihr Unternehmen, über Produkte und über Ausbildungsberufe posten.
  • Employer Branding: Nutzen Sie TikTok eher für Ihr Employer Branding, um die Werte des Unternehmens nach außen für die junge Zielgruppe zu transportieren. Haben Sie nicht den Anspruch, dass sie allein über TikTok Bewerbungen bekommen.
  • Zielgruppe: Stellen Sie sich die Frage, ist Ihre Zielgruppe auf dieser Plattform unterwegs? Generell können dort eher Schüler mit niedrigem bis mittlerem Bildungsstand erreicht werden. Diese sind eher weniger auf Messen unterwegs und suchen auch nicht aktiv nach einem Ausbildungsbetrieb. Sie sind eher unentschlossen und gegebenenfalls pupertär. Diese werden sie als Unternehmen sympathisch finden, weil sie sich mit den Personen im Video identifizieren können und die Message witzig finden.
  • Hinter die Kulissen: Geben Sie Einblick hinter die Kulissen und lassen Sie Ihre Azubis im Einklang mit den Unternehmensrichtlinien (Datenschutz, Compliance) ein untypisches Video drehen. Vorsicht: Wenn das dahinter nicht so schön ist, lassen Sie es lieber.
  • An Challenges teilnehmen: Schauen Sie regelmäßig, welche Challenges gerade aktuell sind und nehmen Sie an unverfänglichen Herausforderungen (z.B. mehrere Jacken anziehen) teil.
  • Influencer einbinden: Schauen Sie nach regionalen Influencern, die für Sie ein Video drehen können.
  • Hashtags einbinden: Folgen Sie speziell für das Azubi-Marketing #ausbildung und #lovemyjob und binden Sie diese in Ihre Posts ein.
  • Respekt haben: Auch wenn die junge Nutzerschaft vielleicht beim Durchlesen und später beim Beschäftigen mit der App in Ihrem Ansehen sinkt, haben Sie Respekt. Denken Sie daran, was Sie in Ihrer Jugend alles für einen Quatsch veranstaltet haben, den ihre Eltern auch nicht witzig fanden.

Ein paar Beispiele:

Diese Beispiele sind nicht nur von Unternehmen gepostet wurden, haben aber einen Bezug zu Videos, die über die Arbeit gepostet wurden. Zu keinem der Unternehmen haben wir einen wirtschaftlichen Bezug.

1. Klinikum Dortmund: Zwei Krankenschwestern nehmen an der #changechallenge teil (Screenshot)

2. Klinikum Dortmund: Ein ganzes Team desinfiziert sich zu Pump it up die Hände (Screenshot)

3. Private Nutzer gabsslit, die ihren Chef nachmacht (Screenshot)

4. Privater Nutzer omiassatee, der seine Arbeit zeigt (Screenshot)

Und nun: Laden Sie diese App runter und schauen Sie sich an, was dort los ist. Viel Spaß dabei. 🙂

Schauen Sie sich dazu auch das knapp 18minütige Video an:

Für alle Podcast-Liebhaber ist das Audio auch unter den gängigen Podcasts unter “Ausbilder 4.0” zu finden oder direkt hier:

Sollten Sie dazu Fragen haben oder Unterstützung benötigen, melden Sie sich gerne bei uns. Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf unter 0221/630616350 oder kontakt@intercommotion.de.
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