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Mobbing in der Ausbildung

Mobbing? Bei uns doch nicht. Viele Ausbildungsbetriebe glauben, dass Mobbing bei ihnen nicht stattfindet.

Mobbing – auch Hänseln genannt – in Form von wiederholtem und regelmäßigen Schikanieren, Demütigen, sozialem Isolieren, Übertragen von sinnlosen Aufgaben, unangemessene Kritik bis hin zu körperlicher als auch seelischer Gewalt hört nicht mit dem Schulalter auf.

Besonders in größeren Azubi-Gruppen ist Mobbing allgegenwärtig und kann zu Depressionen, Ängsten und Ausbildungsabbrüchen führen. Aber auch Mobbing von Ausbildern mit Azubis oder umgekehrt treten auf.

Tendenziell sind Frauen unter 25 Jahren eher gefährdet, dennoch gibt es weder ein klares Opferprofil noch ein klares Täterprofil. Das bedeutet, es gibt keine typischen Verhaltensweisen, Einstellungen oder körperlichen Merkmale, die jemandem zum Mobbing-Opfer oder zum Mobbing-Täter machen.
In den letzten Jahren ist zusätzlich noch das Thema Cyber-Mobbing hinzugekommen. Noch nie war es so einfach jemandem mit einem oder wenigen Klicks bloßzustellen.
Per Smartphone oder im Internet werden peinliche Fotos und Videos schnell verbreitet, Fotomontagen erstellt oder öffentlich diskutiert.
Auch Aufnahmen von Berufsschullehrern und Ausbildern können einfach verbreitet werden.
Laut der JIM Studie 2018 wissen 34% der befragten Jugendlichen, dass im Bekanntenkreis jemand per Smartphone oder online fertig gemacht wurde. 11% sagen sogar, dass sie beleidigende Videos und Bilder erhalten haben.
Das seelische Leid des Gemobbten ist im persönlichen Kontakt als auch über das Internet gleich. Jedoch sind einmal verbreitete Informationen über das Internet nicht endgültig zu löschen und können die Person daher ein Leben lang verfolgen.

Was können Auszubildende bzw. Ausbildungsverantwortliche tun?

Als Azubi ist es wichtig, auf Ausbilder bzw. Ausbildungsleiter und Vertrauenspersonen zuzugehen und das Thema nicht unter den Tisch zu kehren. Auch können andere vertraute Azubis helfen und sich vor einen stellen. Sollten diese Ansprechpartner nicht zur Verfügung stehen, lohnt ein Kontakt zur JAV, dem externen Ausbildungsberater der Zuständigen Stelle (IHK, HWK, o.ä.) sowie auch der Kontakt zur Familie und Freunden außerhalb des Ausbildungsbetriebes. 

Wichtig ist es, Mobbingvorfälle zu dokumentieren, z. B. durch Screenshots in den sozialen Medien als auch eine schriftliche Auflistung von Aussagen mit Tagen, Uhrzeiten, beteiligten Personen und ggf. Zeugen.

Als Ausbilder bzw. Ausbildungsleiter ist eine Beobachtung von Mobbing in der Unternehmenskultur ein wichtiger Schritt. Wird Mobbing gelebt und findet auch zwischen Kollegen und Abteilungen statt? Wie offen werden Fehler zugegeben oder ggf. anderen Personen oder Abteilungen in die Schuhe geschoben.

Eine Sensibilisierung des Ausbildungspersonals ist essentiell und z. B. in Form von Schulungen zu Wahrnehmung, Erkennen von Mobbing und Konfliktmoderation durchzuführen.

Wenn es bis dato noch kein offiziell gemeldeten Mobbing-Vorfälle gab, ist es wichtig einen klaren Umgang mit Mobbing zu transportieren. Welches Verhalten führt zur Abmahnung? Welche Belege und Zeugen gibt es?

In diesem Zusammenhang ist es wichtig das nicht erwünschte Verhalten auch den Auszubildenden transparent zu machen und diese für das Thema Mobbing in Form von der Darstellung von Vorfällen als auch Kommunikationsschulungen zu unterstützen.

Für das Mobbingopfer als auch der Mobbingtäter ist es manchmal auch hilfreich ein Einzelcoaching zu organisieren, um an persönlichen Herausforderungen arbeiten, z.B. Wie wehre ich mich? Wie integriere ich mich in eine Gruppe? Wie kann ich Anerkennung nicht auf Kosten anderer erhalten?

Der zentrale Punkt beim Thema Mobbing ist: Tu es nicht ab und nimm es ernst.

Schau dir das 20minütige Video mit weiteren Infos zum Thema an:

Für alle Podcast-Liebhaber ist das Audio auch unter den gängigen Podcasts unter “Ausbilder 4.0” zu finden oder direkt hier:

Interessant zum Thema sind unsere Azubiseminare „fit for customers“ und das Coachingangebot „Coaching von Azubis und Dualen Studenten“ sowie „Generation Z verstehen und führen“ für Ausbildungsverantwortliche.

Solltest du Fragen haben oder Unterstützung benötigen, melde dich gerne bei uns. Nimm gerne Kontakt mit uns auf unter 0221/630616350 oder kontakt@intercommotion.de.

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