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Im Stich gelassen – Ausbildungsbeauftragte allein im Betrieb

In der Arbeit mit Ausbildungsbeauftragten bekommen wir häufig vermittelt, dass sie sich allein gelassen fühlen und sich nach Unterstützung durch ihre Vorgesetzten sehnen. Wie diese Unterstützung aussehen kann, darum geht es in diesem Artikel.

Viele Unternehmen bezeichnen mit Ausbildungsbeauftragten die Fach- oder auch Teamausbilder. Wir definieren sie als die Personen, die im Fachbereich arbeiten und sich direkt um die Auszubildenden kümmern. Beispielsweise ist das der/die Monteur*in, der/die die Azubis betreut, am Ende des Einsatzes auch den Beurteilungsbogen ausfüllt und das Abschlussgespräch führt.

Oft sind Ausbildungsbeauftragte aber keine Ausbilder*innen und haben mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen. Der Umgang mit Azubis, der Beurteilungsbogen oder das Führen von Feedbackgesprächen stellt die meisten vor eine Herausforderung. Generationskonflikte oder Kommunikationsschwierigkeiten werden nur schwer gelöst, weil an der ein oder anderen Stelle pädagogische Ausbildung oder Vorerfahrung fehlt.


Das Ergebnis dieser Herausforderungen ist Überforderung seitens der Ausbildungsbeauftragten. Vor den eigenen Azubis möchte man diese Überforderung aber lieber nicht zeigen. Schlecht dazustehen oder inkompetent zu wirken, ist für das Ego nicht besonders zuträglich.
Nicht zu unterschätzen ist außerdem, dass alle Ausbildungsbeauftragten eigentlich einen eigenen Job haben und die Betreuung der Azubis noch zusätzlich parallel „nebenbei“ läuft. In Summe ist das manchmal einfach zu viel: der eigene Job, Ausbilden und dabei keine Unterstützung bekommen? Wer will da noch Ausbildungsbeauftragte*r werden?

Viele übernehmen diese Aufgabe, weil sie Lust haben mit jungen Menschen zu arbeiten oder damit ihren eigenen Job etwas abwechslungsreicher gestalten können.
Manche Ausbildungsbeauftragte werden von ihrem/ ihrer Vorgesetzten bestimmt und fühlen sich zu dieser Aufgabe gezwungen. Die Begeisterung ist dabei verständlicherweise nicht besonders groß.
Die Herausforderungen, die mit den Aufgaben als Ausbildungsbeauftragte*r einher gehen, sind dann weniger gut zu bewältigen.

Was kann man also ändern, bzw. wie kann den Ausbildungsbeauftragten Unterstützung geboten werden?

1. Durch Wertschätzung der Arbeit von Ausbildungsbeauftragten kann man den Wert des Ausbildens im Unternehmen steigern. Es sollte keine Selbstverständlichkeit sein und nicht einfach erwartet werden, dass sie diesen Job machen. Ein Lob und eine Erwähnung kann da schon Berge versetzen.

2. Ausbildungsbeauftragte haben umfangreiche Aufgaben. Es wäre also hilfreich ihnen vonseiten der Vorgesetzten entsprechende Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Also ihnen beispielsweise mehr Zeit für bestimmte Aufgaben zu geben. Ein Gespräch seitens der Ausbildungsleitung mit der betreffenden Führungskraft kann eine neue Perspektive geben.

3. Fachbereiche werden oft nur mit einem/ einer Ausbildungsbeauftragten besetzt, warum aber nicht zwei? So könnten sie sich gegenseitig entlasten, die zahlreichen To Do’s aufteilen und vor allen Dingen als Vertretung
einspringen.

4. Den Job als Ausbildungsbeauftragte*r kann man viel verlockender gestalten. Beispielsweise könnte man den Job durch Monetarisierung
oder einen zusätzlichen Urlaubstag attraktiver machen. Am besten nimmt man diese Vorzüge auch gleich in die Jobbeschreibung mit auf.

5. Durch verschiedene Austauschmöglichkeiten über digitale Medien oder in Präsenzveranstaltungen kann man die Ausbildungsbeauftragten in ihrer Funktion des Ausbildens unterstützen. So können sie ihre Fragen und Probleme besprechen oder über News informiert werden.

6. Um die Schwierigkeiten im Punkt Kommunikation und Beurteilungsbogen zu lösen, lohnt es sich Weiterbildungsangebote zur Verfügung zu stellen.

Wenn man diese Dinge beachtet oder auch nur eines davon, kann man die Ausbildungsbeauftragten sehr gut unterstützen. Die Arbeit der Ausbildungsbeauftragten bestimmt schließlich die Qualität der Ausbildung.

Unser Appell: Lasst die Ausbildungsbeauftragten nicht im Stich! Unterstützt sie stärker und hebt den Wert des Ausbildens im Unternehmen.

Falls Sie Fragen zu diesem Thema haben oder Unterstützung benötigen, klicken Sie sich gerne durch unser Angebot oder kontaktieren Sie uns über kontakt@intercommotion.de.

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