Das Jahr 2022 neigt sich unaufhaltsam dem Ende zu, während 2023 bereits in den Startlöchern steht. In jährlicher Tradition beschäftigt sich Claudia Schmitz im letzten Podcast-Beitrag des Jahres mit den Trends und Herausforderungen für das kommende Jahr.
Schauen wir zurück auf die Trends von 2022, merken wir, dass einige Themen für das kommende Jahr weiterhin im Fokus stehen.
Kompetenzentwicklung für die Zukunft wichtig
Ein wichtiges Thema betrifft die Frage, welche Inhalte in die Berufsausbildung gehören. Es zeichnet sich bereits ab, dass sich viel mehr Unternehmen mit Zukunftskompetenzen beschäftigen. Dabei handelt es sich meist um überfachliche Kompetenzen, die aber je nach Berufsbild nochmal etwas spezieller ausgestaltet werden müssen. Ob selbstständiges Arbeiten oder digitale Kompetenz, es ist wichtig den Jugendlichen und jungen Erwachsenen frühzeitig zu vermitteln, welche Anforderungen für ein bestimmtes Berufsbild oder im beruflichen Kontext an sie gestellt werden. Es sollte immer ein Blick darauf geworfen werden, welche Aufgaben die jungen Auszubildenen später einmal übernehmen sollen und wie man sie darauf vorbereitet.
Wie viele Ausbildungsberufe sind sinnvoll?
Die Fülle an unterschiedlichen Berufsbezeichnungen, die es mittlerweile innerhalb der Berufsausbildung gibt, könnten die richtige Wahl erschweren. Wie sollen junge Menschen die zahlreichen Ausbildungsnamen auch auseinanderhalten können und einschätzen, was davon sie wirklich machen wollen. Insofern könnte es sinnvoll sein, eine geringere Anzahl an Ausbildungsberufen anzubieten, bei denen man sich schon vom Namen her etwas unter der Tätigkeit vorstellen kann. Die Entscheidung liegt zwar nicht allein bei den Ausbildungsbetrieben, aber dennoch kann jeder Betrieb sich darüber Gedanken machen, ob man nicht mehrere Tätigkeiten unter einer Berufsbezeichnung führt.
Zusammenhalt gewährleisten
Gerade in der Coronazeit hat man gemerkt, wie wichtig die sozialen Aspekte sind. In Zeiten von Homeoffice sollte darauf geachtet werden, dass man die jungen Menschen nicht verliert, sondern viel mehr auf ihre persönlichen Bedürfnisse eingeht und sie mehr betreut. Natürlich auch unabhängig von Lockdowns, Homeoffice und ähnlichem. Je nach Größe des Unternehmens, kann diese Aufgabe auf verschiedene Personen im Ausbilderteam verteilt werden. Hauptsache es bleibt im Fokus, dass ein Gemeinschaftsgefühl entsteht und sich die Zeit dafür genommen wird, um an persönlichen Herausforderungen und Entwicklungen zu arbeiten.
Fachkräftemangel nach wie vor ein Problem
Mittlerweile gibt es mehr Verständnis zu der Tatsache, dass im Bereich der Berufsausbildung etwas gemacht werden muss, und dementsprechend werden mehr Ressourcen dafür bereitgestellt. Diese Veränderungen sind vor allem auch deshalb so wichtig, weil es nach wie vor an Fachkräften mangelt. Es sollte das Ziel sein, sich auf verschiedene Zielgruppen einzustellen, vielleicht die Eltern ins Boot zu holen oder auf Studienabbrecher zuzugehen, um mehr Leute für sich zu gewinnen.
Eine Anregung: Sich nicht nur die Besten rauszupicken, die z.B. ihr Abitur gemacht haben, sondern zu versuchen auch aus anderen ihr volles Potenzial zu schöpfen. Das erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass diese jungen Menschen den Ausbildungsbetrieb nicht nach ein paar Jahren wieder verlassen, weil sie vielleicht doch noch studieren wollen oder ähnliches.
Schulung des Personals
Zum Abschluss nochmal kurz die Erwähnung, dass auch die ganzheitliche Entwicklung des Ausbildungspersonals eine wichtige Rolle einnimmt. Dabei kann es sich um Basis-Workshops, regelmäßige Austauschformate, Impulsformate u.v.m. handeln. Es ist wichtig Ausbildungsbeauftragte dadurch zu unterstützen. Da hilft schon ein gegenseitiger Austausch oder das zur Verfügung stellen von immer aktuellen Informationen. Da genau diese Personengruppe dafür verantwortlich ist, die jungen Auszubildenden zu leiten und für ihre Arbeit zu begeistern, sollte also vermehrt der Blick auf den fachlichen Kompetenzen der Betreffenden liegen.
Soweit zu den Trends und Entwicklungen, die wir für das kommende Jahr sehen.
Wo meinen Sie, liegen die Herausforderungen für 2023 in der Berufsausbildung?
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