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Future Skills von Ausbildenden

Zukunftskompetenzen sind in aller Munde. Immer mehr Ausbildungsbetriebe widmen sich auch diesem Thema. Selten wird dabei noch das Ausbildungspersonal in den Fokus genommen: Was bedeuten die Future Skills für Ausbildende von heute und morgen?

Bereits in der Vergangenheit habe ich mich im Beitrag „Selbstständiges Arbeiten von Azubis fördern“ den Kompetenzen gewidmet, die Auszubildende betreffen. Auch erscheint in wenigen Tagen zu dem Thema „Zukunftskompetenzen in der Ausbildung“ ein Artikel von mir in der Personalwirtschaft und bereits vor drei Jahren habe ich ein Buch zum Thema „Neue Kompetenzen der Arbeitswelt 4.0“ veröffentlicht. Dieser Beitrag hat nun den Fokus auf die Ausbildenden.

Zukunftskompetenzen sind Kompetenzen, die nicht erst zukünftig, sondern heute wichtig sind, damit die Zukunft im Betrieb gestaltet werden kann. Sie gehen über die fachliche Vermittlung des Ausbildungsrahmenplans hinaus und auch über das, was im „Ausbilderschein“ vermittelt wird.

Der Stifterverband in Zusammenarbeit mit McKinsey hat dazu „Future Skills 2021 – 21 Kompetenzen für eine Welt im Wandel“ als Diskussionspapier veröffentlicht.

Diese 21 Kompetenzen sind in vier Kategorien aufgeteilt:

  • Technologische Kompetenzen: Gestaltung und Nutzung von Technologien wie KI
  • Digitale Schlüsselkompetenzen: sich in einer digitalisierten Welt zurecht zu finden
  • Klassische Kompetenzen: grundlegende Kompetenzen für den beruflichen Erfolg
  • Transformative Kompetenzen: gesellschaftliche (in diesem Fall betriebliche) Veränderungen zu meistern

Dabei sind nun folgende einzelne Kompetenzen überfachlich (verschiedene Berufsbilder betreffend) für Ausbildende aus meiner Perspektive relevant:

Digitale Schlüsselkompetenzen

  • Digital Literacy: Software nutzen zu können und den Umgang mit persönlichen Daten zu verstehen
  • Digitale Kollaboration: virtuell mit anderen arbeiten zu können – auch im Home Office
  • Digital Learning: Lernsoftware nutzen zu können, Content für Auszubildende aufbereiten und zur Verfügung stellen zu können
  • Agiles Arbeiten: Selbstverantwortliches Arbeiten der Auszubildenden zulassen und Raum für Fehler geben

Klassische Kompetenzen

  • Lösungsfähigkeit: lösungsorientiert Herausforderungen und Neuerung in der Ausbildung anzugehen
  • Resilienz: Vorbild im Umgang mit Stress und dem Bewältigen von herausfordernden Situationen wie Druck für Auszubildende zu sein
  • Interkulturelle Kommunikation: Gut zuhören und zwischen Auszubildenden mit verschiedenen kulturellen Hintergründen vermitteln zu können

Transformative Kompetenzen

  • Missionsorientierung: Auszubildende für den Beruf und den Betrieb inspirieren und auch intern Multiplikator*in / Repräsentant*in / Inspirator*in für die Ausbildung zu sein
  • Veränderungskompetenz: Offenheit für Veränderungen und Neues, Initiieren von sinnvollen Veränderungen in der Ausbildung

Auf der Hand liegt, dass diese Kompetenzen neue Rollen bzw. neue Bezeichnungen für Ausbildende mit sich bringen. Ausbildende sind damit Projektmanager*in für Neues Lernen, Lern-Architekt*in, Content-Manager*in für Ausbildungsinhalte, fachliche Spezialisten für KI, Drohnenfliegen oder für andere Technologien.

Die Rollen/ Positionen oder auch nur Aufgaben können von einer als auch von mehreren Ausbildenden übernommen werden. Dabei können Ausbildende aus den Fachabteilungen einzelne Aufgaben übernehmen und müssen nicht zwingend die Bezeichnung Ausbildungsbeauftragte dabei tragen. Auch Auszubildende können Kompetenzen an andere Auszubildende weitergeben.

Wie können die Future Skills im eigenen Betrieb bei Ausbildenden integriert werden?

Folgende Fragen können dazu bei der Umsetzung helfen:

  1. Welche Kompetenzen der 21 Future Skills sind besonders relevant in unserer Branche, Betrieb und für einzelne Berufsfelder?
  2. Wie ist der IST-Zustand bei unseren Ausbildenden? Wie ist der Soll-Zustand?
  3. Wie ist die Offenheit für den Erwerb neuer Kompetenzen bei den Ausbildenden?
  4. Welche neuen Rollen, Positionen und Aufgaben werden benötigt?
  5. Durch welche Lernformate können Ausbildende die fehlenden Kompetenzen erwerben?

Für alle Podcast-Liebhaber ist diese Episode auch auf allen Podcast-Playern zu finden oder direkt hier:

Wir veranstalten unter anderem regelmäßig Trainings zur Qualifizierung von Ausbilder*innen und Ausbildungsbeauftragten: „Ausbildungsmethoden digital“ und vermitteln, wie die „Azubiauswahl und -einstellung“ im Unternehmen optimiert werden kann.

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